Moorkuren
Was sind Fango- und Moorkuren?
Schon seit Jahrhunderten dient der mineralische Heilschlamm vulkanischen Ursprungs, Fango, als natürliches Heilmittel. Der Begriff stammt aus dem Italienischen und bedeutet „Schlamm“ oder „Schmutz“. Fango gilt als eine höchst wirksame Kuranwendung und kann bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt werden.
Bereits die alten römischen Legionäre wussten die besonderen heilenden Kräfte des Fangos zu schätzen. Eine Fangokur wird vom Arzt verschrieben und dieser legt die individuelle Behandlung mit Dauer, Anwendungsort und Temperatur der Schlammpackungen fest. Eine klassische Therapie beinhaltet
die Auftragung des Heilschlamms, ein anschließendes Thermalbad, eine Ruhezeit sowie eine Massage zum Abschluss. Eine Fangokur findet stets unter ärztlicher Aufsicht statt und dauert in der Regel ein bis zwei Wochen mit sechs bis zwölf täglichen Anwendungen.
Man unterscheidet zwischen organischem und anorganischem Fango. Der organische oder auch italienischer Fango genannte Schlamm besteht aus einer Mischung aus Lehm, Thermalwasser und Algen/Mikroorganismen und reift über 60 Tage in speziellen Becken. Die chemische Zusammensetzung des während dieses Prozesses regelmäßig zugeführten Wassers und die Temperatur der Mischung spielen eine wichtige Rolle für die spätere Wirksamkeit des Schlamms. Experten sorgen bei dem aufwendigen und zeitintensiven Vorgang für die optimale Heilwirkung. Anorganischer Fango durchläuft keinen derartigen Reifungsprozess und wird nach der Verwendung entsorgt. Seine feste Komponente besteht aus Vulkangestein, das zu feinem Pulver verarbeitet, vermischt und dann als Heilschlamm verwendet wird.
Eine interessante Variante der Fangotherapie sind Moorbäder. Diese bestehen aus heißem Wasser und auf eine Temperatur zwischen 38°C und 40°C erhitztem Badetorf. Der Torf kann entweder ebenfalls direkt auf die Haut aufgetragen werden oder als Voll- oder Teilbad Anwendung finden. Im Anschluss sollte der Patient eine Ruhepause einlegen und in Decken gehüllt den beruhigenden Effekt der Moorbehandlung genießen.
Wann ist eine Fango- oder Moorkur das Richtige für mich?
Die positive Wirkung von Fango auf zahlreiche gesundheitliche Beschwerden ist wissenschaftlich erwiesen. Sie rührt aus dem hohen natürlichen Mineralgehalt des Heilschlamms. Bei einer Therapie werden die heißen Schlammpackungen mit Temperaturen von bis zu 48°C angewendet. Die Wärme dringt tief in den
Körper ein, fördert die Durchblutung und entspannt die Muskulatur. Der Heilschlamm wird daher insbesondere bei muskulären Verspannungen eingesetzt. Auch bei Erkrankungen des Bewegungsapparates gilt Fango als geeignete Behandlungsmethode, denn der Schlamm entsteift Gelenke und verschafft rasche und nachhaltige Schmerzlinderung. Ein weiteres wichtiges
Anwendungsgebiet sind Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis, die durch die enthaltenen Mineralien deutlich verbessert werden können. Außerdem verfügt der Heilschlamm dank der im Thermalwasser enthaltenen Substanzen über eine entzündungshemmende und stoffwechselanregende Wirkung. Moorbäder eignen sich zur Stärkung des Immunsystems und zur
Anregung des Stoffwechsels. Heilmoor wirkt außerdem schmerzlindernd, entzündungshemmend und lockert das Gewebe auf.
Erkrankungen wie Osteoarthrose, Osteoporose, Gelenk- und Rückenschmerzen, Atembeschwerden, chronische Erkrankungen von Nase, Rachen und Bronchien, Neuralgien, Gicht oder verschiedene Rheumaarten können erfolgreich mit Fango und Moor behandelt werden. Vor allem der Schlamm beeinflusst Nervosität, psychosomatische und psychische Störungen auf positive Weise, lindert Frauenleiden und ist geeignet zur Rehabilitation nach medizinischen Eingriffen.
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