Fango Reisen

Die wunderschöne Natur, die südländische Lebensfreude und die pure Entspannung machen eine Thermal- und Fangokur zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Fango

Was ist Fango eigentlich?

Der Begriff „Fango“ stammt aus dem italienischen und bedeutet „Schlamm“, „Schmutz“ oder „heilender Schlamm“. Er ist auch tatsächlich ein Meeresschlamm vulkanischen Ursprungs, der den Menschen schon seit Jahrtausenden als natürliches Heilmittel dient. Der Ursprung der Nutzung des Fangos zu therapeutischen Zwecken liegt einige Jahrhunderte vor der christlichen Ära. Historische Quellen belegen, dass auch römische Legionäre eine heilsame Wirkung zu schätzen wussten.

In Italien wird der organische Fango verwendet, der deshalb auch als italienischer Fango bezeichnet wird. Er besteht aus drei Komponenten. Aus einer festen (Ton, Lehm), einer flüssigen (Thermalwasser) und einer biologischen (Algen, Mikroorganismen) Komponente. In speziellen Wannen bzw. Becken lässt man den Heilschleim über 60 Tagen reifen. Während dieser Zeit werden die mit Schlamm gefüllten Becken stetig mit frischem Thermalwasser überspült. Die Temperatur und chemische Zusammensetzung des Wassers beeinflussen maßgeblich die für die Wirkung des Fangos so wichtige Anreicherung der Mikroben. Diese geben pflanzliche Stoffe mit entzündungshemmender Wirkung ab.

Danach wird der Fango zurück in die Reifebecken gegeben, um dort erneut angereichert zu werden. Die Aufbereitung des Fangos ist damit ein sehr aufwendiger und zeit- und kostenintensiver Prozess. Eine Wärmetherapie mit diesem Heilschlamm verbessert die Durchblutung, entspannt die Muskulatur und kann wirksam die Schmerzen beseitigen. Die positive Wirkung des Fangos wurde unter Leistung des Studienzentrums Centro Studi Pietto dÀbano officiell wissenschaftlich bestätigt und im Jahr 2005 beim Europäischen Patentamt registriert. Qualität und Reifungsprozess des Fangos werden von der Universität Padua ständig nach strengen Kriterien kontrolliert.

Die klassische Fangokur:

Jede Fangokur wird unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Sie beginnt mit einer ärztlichen Eingangsuntersuchung wobei der Arzt bestimmt, auf welche Körperteile der Fango aufgetragen wird. Auch die Temperatur des Heilschlamms und die Dauer der einzelnen Anwendungen werden individuell bestimmt. Die Behandlung wird am Morgen und auf nüchternen Magen durchgeführt. Eine klassische Fangoanwendung in den Kurorten Italiens umfasst in der Regel vier Schritte.

1. Die Fangopackung:
Mit einer Temperatur zwischen 38 Grad und 42 Grad wird der Heilschlamm etwa drei bis zehn Zentimeter dick auf die entsprechenden Körperzellen aufgetragen. Der Patient wird dann in Tücher und Decken gehüllt, um die wärmende Eigenschaft des Heilschlamms zu intensivieren. Je nach Umfang und Empfehlung des Arztes dauert die Anwendung zwischen 15 bis 30 Minuten.

2. Das Thermalbad:
Nachdem der Körper durch eine kurze Dusche vom Schlamm gesäubert wurde, genießt der Patient ein etwa 10 bis 15 minütiges Bad im etwa 37 Grad warmen Thermalwasser. Teilweise wird das Wasser auch mit Ozon angereichert. Die sprudelnden Bläschen haben eine gefäßerweiternde Wirkung und regen die Durchblutung zusätzlich an.

3. Die Schwitzreaktion:
Nach dem Bad wird der Patient abgetrocknet und sollte nun für mindestens 30 Minuten gut zugedeckt ruhen. In dieser Zeit wird die biologische Reaktion des Körpers ausgelöst durch die Fangopackung fortgesetzt. Am deutlichsten spürt der Patient dies in der starken Transpiration, die mit der Fangopackung beginnt und in dieser Phase wieder einsetzt.

4. Die Massage:
Üblicherweise endet die Fangotherapie mit einer Körpermassage, sie kann aber auch durch andere Behandlungen ergänzt werden.

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